Hören Sie auf diee 6 Dinge mit Ihrer Vagina zu tun

Wie Sie wahrscheinlich bereits wissen (oder bald herausfinden werden), ist Ihre Vagina zu vielem fähig, ohne dass Sie nachhelfen müssen. Das bedeutet, dass Sie sehr wenig tun müssen, um Ihr vaginales Ökosystem gesund zu halten.

Zu viele routinemäßige Reinigungsgewohnheiten könnten Ihrer Vagina beispielsweise mehr schaden als nützen. In den Mainstream-Medien finden sich ein fragwürdiger Trend nach dem anderen zum Thema Vagina-Pflege. Seien Sie versichert, dass sich Ihre Vagina von selbst reinigt, wie die Forschung seit langem belegt.

Trotzdem gibt es vielleicht ein paar Gewohnheiten, die man sich nur schwer abgewöhnen kann. Lassen Sie uns herausfinden, welche das sind und warum Sie Ihre Vagina mit diesen scheinbar harmlosen Gewohnheiten gefährden könnten.

1. Stichwort Vaginaldampfen

Von Chrissy Teigen bis Gwyneth Paltrow, haben Prominente das Vaginaldampfen zu einem Schönheitstrend gemacht. Experten sind sich jedoch einig, dass Ihre Vagina keinen Dampf braucht.

Beim Vaginaldampfbad sitzt man untenrum nur mit einer Decke oder einem Handtuch bekleidet auf einem Hocker. Unter dem Hocker wird ein Topf mit einer kochenden Kräutermischung platziert. Der heiße Dampf soll die Schamlippen und die Vagina reinigen. Aber das sogenannte Vaginal Steaming hat viele Nachteile. Zunächst einmal können sowohl die Vulva als auch die Vagina verbrennen. Es kann auch zu einem Ungleichgewicht des pH-Werts und einem Bakterienungleichgewicht kommen. Ganz zu schweigen davon, dass die im Dampf enthaltenen Kräuter eine allergische Reaktion hervorrufen können.

Angesichts der vielen Nachteile ist es am besten, auf ein Intim-Dampfbad zu verzichten.

2. Regelmäßige Scheidenspülungen

Einfach ausgedrückt, ist das Douching eine Methode, um die Vagina mit Wasser und Essig zu reinigen. Manchmal werden bei der Scheidenspülung auch Antiseptika und andere Reinigungsmittel verwendet. Die Reinigungsflüssigkeiten werden mit Hilfe eines Beutels oder einer Flasche druckvoll durch die Scheide gespült. Etwa 2 von 10 Frauen machen regelmäßig eine Spülung.

Es gibt keine aussagekräftigen wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine Scheidenspülung tatsächlich hilfreich ist. Zu den negativen Aspekten der Spülung gehören:

  • It Erhöht das Risiko von Scheideninfektionen
  • Die Spülung kann das normale Ökosystem der Scheide stören und zu Infektionen in der Gebärmutter den Eileitern führen kann..
  • Das Einführen von Spülungen wurde auch mit Schwangerschaftskomplikationen wie Eileiterschwangerschaften in Verbindung gebracht.
  • Regelmäßiges Douching kann Ihre. Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

3. Gleitmittel ist nicht gleich Gleitmittel

In der Hitze des Gefechts kann es vorkommen, dass man alles, was in der Nähe ist, wie Öl oder Vaseline, anstelle von Gleitmittel benutzt. Das mag im ersten Moment keine große Sache sein, hat aber langfristig negative Auswirkungen auf Ihre Vagina.

Öl lässt sich nur schwer abwaschen und verändert Ihr empfindliches vaginales Ökosystem. Es kann das Wachstum schädlicher Bakterien begünstigen, was zu wiederkehrenden Infektionen führen kann, ganz zu schweigen davon, dass diese Produkte auch die Haut und das innere Scheidenmilieu reizen können. Öle oder andere Flüssigkeiten können auch Kondome beeinträchtigen, indem sie das Material zersetzen, was Sie anfällig für Geschlechtskrankheiten macht und sogar eine ungewollte Schwangerschaft verursachen kann.

Die Lektion? Es ist am besten, sich an Gleitmittel zu halten, die für Verwendung in und um die Vagina herum hergestellt wurden.

4. Experimente mit unhygienischen Gegenständen oder Lebensmitteln

Tampons, Menstruationstassen, Finger, Sexspielzeug und Verhütungsprodukte und Penisse sind die einzigen Produkte, die in die Vagina eingeführt werden sollten. Aber auch diese Produkte müssen vor dem Gebrauch angemessen gereinigt und desinfiziert werden.

Neueste Trends haben gezeigt, dass immer häufiger Obst und andere Lebensmittel und sogar Flüssigkeiten wie Alkohol in die Scheide eingeführt werden. Es kann zwar interessant sein, neue Dinge auszuprobieren, aber all diese Produkte schaden Ihrer Vagina mehr als sie ihr nützen. Diese unhygienischen Produkte schleußen alle möglichen Bakterien in Ihr vaginales Ökosystem ein und können ihre empfindliche Vagina stark reizen.

Egal wie sehr Sie die Fremdkörper reinigen, es besteht immer die Gefahr, dass sie sich nicht mit Ihrer Vagina verstehen.

5. Enge Unterwäsche

Enge Kleidung, einschließlich enger Unterwäsche, beeinträchtigt das natürliche Scheidenmilieu. Enge Unterwäsche ist nicht in der Lage, Feuchtigkeit ausreichend zu absorbieren, wodurch sich die Feuchtigkeit um Ihre Vagina herum sammelt, was Studien zufolge die Wahrscheinlichkeit von Hefepilzinfektionen erhöht.

Außerdem können Stoffe wie Nylon oder Seide den Scheidenausfluss nicht richtig absorbieren, was dazu führt, dass Sie sich länger feucht fühlen. Das bedeutet, dass Ihr Scheidenmilieu ständig Feuchtigkeit ausgesetzt ist, was das Risiko von Bakterien- und Hefeinfektionen erhöht. Wenn Sie sich für atmungsaktivere Stoffe wie Baumwolle entscheiden, verringert sich dieses Risiko.

Außerdem raten viele Experten dazu, ohne Unterwäsche zu schlafen. Ähnlich wie die anderen Teile Ihres Körpers braucht auch Ihre Vagina Zeit zum Atmen. Zu guter Letzt sollten Sie Ihre Unterwäsche regelmäßig wechseln. Wenn Sie viel schwitzen oder vermehrt Ausfluss haben, sollten Sie Ihre Unterwäsche über den Tag verteilt mehr als einmal wechseln.

6. Hausmittel oder Selbstmedikation

Heutzutage werden viele Produkte vermarktet, die Ihre Vagina schützen und "reinigen" sollen. Diese sind zwar größtenteils sicher, aber unnötig. Studien haben sogar gezeigt, dass ein übermäßiger Gebrauch von Scheidenspülungen das natürliche Scheidenmilieu zerstören kann.

Auch bei der Einnahme von Medikamenten oder Zäpfchen gegen Infektionen oder Vaginalgeruch sollten Sie immer zuerst Ihren Arzt konsultieren, denn es kann sein, dass Sie sie gar nicht brauchen. Die regelmäßige Einnahme von rezeptfreien Medikamenten oder Antibiotika kann Ihr natürliches vaginales Ökosystem beeinträchtigen. Hierzu gehören auch Hausmittel wie Kurkuma oder Ingwer, die manchmal genutzt werden, um Gerüche oder Scheidenausfluss zu bekämpfen.

Ihre Vagina ist, wie man so schön sagt, ein "selbstreinigender Ofen". Der Ausfluss ist ein gesunder Indikator dafür, wie Ihr vaginales Ökosystem funktioniert. Im Idealfall ist der Ausfluss klar und hat nur einen minimalen Geruch, der sich von Vagina zu Vagina unterscheidet. Ihre Vagina kann mit einfachem Wasser gereinigt werden, und der Bereich um Ihre Vagina und Vulva kann mit Wasser und unparfümierter Seife gewaschen werden. Ganz einfach!

Am besten pflegen Sie Ihre Vagina, indem Sie sie in Ruhe lassen. Lassen Sie sie atmen, tragen Sie bequeme Kleidung und halten Sie sich von Dingen fern, die als "Vagina Lösung" vermarktet werden.

Verfasst von
Michelle Frank, Fachärztin
Leiterin: Gesundheit & Wellness bei Naima

Mehr zum Thema:

Entdecken Sie die Magie hinter einem gesunden Beckenboden:

 

Referenzen :