Der Beckenboden und Ihr Sexualleben

Sexuelles Wohlbefinden ist für viele Frauen ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität.

Die Scheide und die Beckenorgane werden von der Beckenbodenmuskulatur gestützt. Deshalb ist es keine Überraschung, dass eine stärkere Beckenbodenmuskulatur und ein gesunder Tonus nachweislich mit einer verbesserten Sexualfunktion einhergehen.

Wenn die Beckenbodenmuskeln geschwächt sind, kann sich dies negativ auf das Lustgefühl und die Kontraktion auswirken und zu einer geringeren Orgasmusrate führen. Ist die Beckenbodenmuskulatur dagegen "überaktiv" oder hat sie einen zu hohen Tonus, kann es zu Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Einführen in die Scheide kommen.

Ein gesunder Beckenboden ist in der Lage, sich zu entspannen, um den Eintritt in den Vaginalkanal zu ermöglichen, kann sich auf der anderen Seite aber auch stark zusammenzuziehen, um das Lustgefühl und den Orgasmus zu steigern.

Wie kann ein gesunder Beckenboden zu stärkeren Orgasmen führen?

Untersuchungen haben ergeben, dass ein starker und funktioneller Beckenboden nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Qualität des Orgasmus erhöhen kann.

Die Klitoris ist die Hauptquelle der sexuellen Lust. Sie hat zwei tiefe, gabelartige Verzweigungen, die die Vagina umgeben. Wenn der Beckenboden stark und beweglich ist, kann er gut getimte Kontraktionen ausführen, um die Klitoris während der Penetration zu stimulieren. Dies führt dazu, dass sich die Klitoris vergrößert und fest wird (auch als Erektion der Klitoris bekannt), was die Lust weiter steigern kann.

Während des Orgasmus ziehen sich Ihre Beckenbodenmuskeln unwillkürlich und rhythmisch zusammen. Je gesünder Ihr Beckenboden ist, desto intensiver sind Ihre Orgasmen. Die Fähigkeit, die Beckenbodenkontraktionen während des Geschlechtsverkehrs zu kontrollieren, kann auch die Empfindung und das Vergnügen der männlichen Partner steigern!

Warum Ihr Beckenboden eine wichtige Rolle für Ihr Sexualleben spielt

Frauen mit Beckenbodenfunktionsstörungen - wie Inkontinenz, Beckenorganprolaps, geburtsbedingten Traumata oder sexuellen Schmerzen - berichten über ein geringeres Selbstwertgefühl und ein vermindertes sexuelles Wohlbefinden.

Ein Beckenbodenphysiotherapeut oder -spezialist kann Ihnen gezielte Übungen und Ratschläge geben, um Ihren Beckenboden zu stärken Dies kann zu einer allgemeinen Verbesserung der sexuellen Funktion und zu einer höheren Lebensqualität führen!

Wie bereits erwähnt, kann sich ein gesunder Beckenboden sowohl vollständig entspannen als auch stark zusammenziehen. Um den Sex schmerzfrei und so angenehm wie möglich zu gestalten, sind eine gute motorische Kontrolle und das richtige Timing der Kontraktion ebenso wichtig, wie die Fähigkeit, vollständig zu entspannen und loszulassen.

Meine Vagina fühlt sich "locker" an, was kann ich dagegen tun?

Nach einer vaginalen Entbindung oder nach der Menopause kann sich die Spannung oder "Enge" der Vagina verändern - dies ist vollkommen normal! Ein Beckenbodenphysiotherapeut kann feststellen, ob eine Schwäche oder Verletzung der Beckenbodenmuskulatur vorliegt.

Beckenbodentraining oder "Kegel"-Übungen können helfen, den Muskeltonus wiederherzustellen, was das "lockere" Gefühl in der Vagina, das manche Frauen empfinden, reduziert und ihr Selbstvertrauen und sexuelles Vergnügen verbessern kann.

"Eng zu sein" ist nicht so wichtig ist, wie Sie vielleicht denken. Vaginas können sich stärker ausdehnen und zusammenziehen, als man meint, und werden durch Geschlechtsverkehr oder sogar durch eine Geburt in vielen Fällen nicht gedehnt. Manche Vaginas sind breiter, manche schmaler. Das bedeutet nicht unbedingt, dass Sie einen starken oder schwachen Beckenboden haben. Wird sich Ihre Vagina durch eine Geburt verändern? Vielleicht, aber keine Sorge! Es gibt viele therapeutische Übungen und Techniken, um sich von den Strapazen der Geburt zu erholen und Ihr Selbstvertrauen und Vergnügen wiederzuerlangen. Ein solches Beispiel sind Beckenbodentrainern!

Artikel verfasst von
Laura Justin
Qualifizierte und registrierte australische Physiotherapeutin
Gesundheit von Frauen und Kindern
@thefamilyphysio

MEHR ZUM THEMA: