Der Beckenboden ist eine zentrale Muskelgruppe, die eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden spielt. Er unterstützt die inneren Organe, sorgt für Kontinenz und beeinflusst das sexuelle Empfinden. Dennoch werden funktionelle Störungen des Beckenbodens oft unterschätzt oder tabuisiert – dabei sind sie weit verbreitet und betreffen sowohl Frauen als auch Männer in unterschiedlichen Lebensphasen. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten von Beckenbodenstörungen es gibt, welche Ursachen dahinterstecken, wie sich die Symptome äußern und welche modernen Möglichkeiten zur Behandlung und Prävention zur Verfügung stehen.
Welche verschiedenen Beckenbodenstörungen gibt es?
Der Beckenboden spielt eine zentrale Rolle für die Kontinenz, die Unterstützung der Organe im Becken und das Wohlbefinden beim Sex. Störungen des Beckenbodens können vielfältig sein und betreffen Männer wie Frauen. Zu den häufigsten Beckenbodenstörungen zählen:
- Beckenbodenschwäche: Dies führt häufig zu Harn- oder Stuhlinkontinenz, da die Muskulatur nicht mehr ausreichend stützt.
- Prolaps: Dabei handelt es sich um das Absinken von Organen wie Blase, Gebärmutter oder Enddarm in die Scheide oder den After.
- Verspannter Beckenboden: Hierbei ist die Muskulatur überaktiv oder dauerhaft angespannt, was zu Beschwerden wie Schmerzen beim Sex oder im Alltag führen kann.
- Schmerzen: Chronische Schmerzen im Beckenbereich, die häufig mit einem verspannten Beckenboden einhergehen.
- Sexuelle Funktionsstörungen: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie) oder Erektionsprobleme können auf Beckenbodenstörungen zurückzuführen sein.
💡 Weitere Informationen und einen Überblick über Beckenbodenstörungen finden Sie beim Deutschen Beckenbodenzentrum und der AG Gynäkologische Urologie und Urogynäkologie.
Was sind die Ursachen von funktionellen Beckenbodenstörungen?
Die Ursachen für Beckenbodenstörungen sind vielfältig und hängen oft mit Lebensstil, Alter oder bestimmten Lebensereignissen zusammen:
- Schwangerschaft und Geburt: Besonders nach vaginalen Geburten kann es zu einer Überdehnung oder Verletzung der Beckenbodenmuskulatur kommen.
- Alterungsprozesse: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität und Kraft der Muskulatur ab.
- Übergewicht: Ein hoher Body-Mass-Index erhöht den Druck auf den Beckenboden.
- Chronischer Husten oder schwere körperliche Arbeit: Häufiges Heben oder Husten belastet den Beckenboden dauerhaft.
- Operationen im Beckenbereich: Zum Beispiel nach Prostata- oder Gebärmutteroperationen.
- Fehlhaltungen und Bewegungsmangel: Eine schwache Rumpfmuskulatur kann zu einer Überlastung des Beckenbodens führen.
- Psychische Faktoren: Stress und Anspannung können zu einem dauerhaft verspannten Beckenboden beitragen.
Weitere Informationen zu den Ursachen finden Sie bei der Techniker Krankenkasse und bei der Apotheken Umschau.

Welche Symptome sind mit Beckenbodenstörungen verbunden?
Beckenbodenstörungen äußern sich durch eine Vielzahl von Symptomen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können:
- Unwillkürlicher Harnverlust (Inkontinenz)
- Stuhlinkontinenz
- Druck- oder Fremdkörpergefühl in der Scheide (bei Senkungen)
- Schmerzen im Beckenbereich oder beim Geschlechtsverkehr (Schmerzen beim Sex)
- Probleme beim Wasserlassen oder Stuhlgang
- Sexuelle Funktionsstörungen
- Rückenschmerzen
💡 Ein verspannter Beckenboden kann sich durch ein ständiges Druckgefühl, Schmerzen oder Missempfindungen äußern.
Bei anhaltenden Beschwerden sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Was kann man tun, um Beckenbodenstörungen zu beheben?
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Ausmaß der Beschwerden. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen:
- Beckenbodentraining: Gezielte Übungen stärken die Muskulatur und können Inkontinenz und Senkungen vorbeugen oder verbessern. Beckenbodentraining ist sowohl für Frauen als auch für Männer geeignet und kann zu Hause durchgeführt werden.
- Kegel Übungen: Diese klassischen Übungen helfen, die Beckenbodenmuskulatur gezielt anzuspannen und zu entspannen.
- Physiotherapie: Spezialisierte Physiotherapeut:innen bieten individuelle Trainingsprogramme an, auch nach Schwangerschaft und Geburt.
- Biofeedback und Elektrostimulation: Bei ausgeprägten Schwächen können technische Hilfsmittel den Trainingserfolg unterstützen.
- Vermeidung von Risikofaktoren: Dazu gehören Gewichtsreduktion, Vermeidung von schwerem Heben und Behandlung von chronischem Husten.
- Medikamentöse oder operative Therapien: In schweren Fällen, z.B. bei ausgeprägten Organsenkungen, kann eine Operation notwendig sein.
Weitere Tipps und Übungen finden Sie auf den Seiten der AOK, des Deutschen Beckenbodenzentrums und des Tanzberger-Konzepts.

Perifit begleitet Sie bei Beckenbodenstörungen.
Innovative Beckenbodentrainer wie Perifit Care oder Perifit Care+ ermöglichen ein effektives Beckenbodentraining mit Biofeedback gezielt bei einem geschwächten Beckenboden. Mithilfe einer App werden die Übungen zu Hause interaktiv und spielerisch gestaltet, sodass das Training motivierend und alltagstauglich ist. Diese Lösung ist speziell für die Stärkung und Rehabilitation eines schwachen Beckenbodens entwickelt worden und unterstützt dabei, die Muskulatur gezielt und regelmäßig zu trainieren.
Seit Kurzem ist der Perifit Care+ ins Heilmittelverzeichnis aufgenommen worden und kann Ihnen durch ihre Ärztin oder ihren Arzt verordnet werden, somit können die Kosten von Ihrer Krankenkasse übernommen werden.
Beckenbodenstörungen können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, sind aber in den meisten Fällen gut behandelbar. Wichtig ist, die ersten Anzeichen ernst zu nehmen und frühzeitig aktiv zu werden. Ob durch gezieltes Beckenbodentraining, Kegel Übungen, innovative Lösungen wie Beckenbodentraining mit Biofeedback mittels Perifit Care oder Perifit Care+, oder durch professionelle Unterstützung – es gibt zahlreiche Wege, den Beckenboden zu stärken und Beschwerden zu lindern. Informieren Sie sich, holen Sie sich bei Bedarf Unterstützung und investieren Sie in Ihre Gesundheit – für mehr Lebensfreude und Wohlbefinden im Alltag.